Sonntag, Juni 24, 2012

Gesundes Wohnen liegt im Trend

Immer mehr Immobilienbesitzer sind umweltbewusst und wollen gezielt Schadstoffe bei Neu- und Umbauten vermeiden. Viele von ihnen setzen auf Naturmaterialien.
Dämmung
Dämmung hilft Energie zu sparen, kann aber auch Schimmelbildung begünstigen – häufiges Lüften hilft.
© Marius Graf - Fotolia.com 
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Wer ein Haus oder eine Wohnung sanieren oder auch nur modernisieren will, steht häufig vor einer enormen Herausforderung. Denn nicht immer ist die Gratwanderung leicht zwischen dem, was gewünscht ist, und dem, was für die Zukunft notwendig oder aus baulicher Sicht möglich ist. Den konkreten Baumaßnahmen sollten deshalb immer eine gründliche Analyse und eine Planung vorausgehen, in der die Prioritäten festgelegt werden. Zu klären sind etwa folgende Fragen: Welche Maßnahmen sind unaufschiebbar, welche können warten? Wie ist die vorhandene Bausubstanz zu bewerten? Wo sind die Mängel, die ich beheben will? Brauche ich bei umfangreichen Umbauten eventuell eine Baugenehmigung? Was ist das Ziel der Modernisierung?
Bei letzterer Frage sollten Hausbesitzer unterscheiden zwischen individuellen Wünschen wie einer Vergrößerung des Bades, dem Anbau eines Balkons oder Wintergartens oder dem Umbau der Küche zu einem modernen, offenen Raum und dem, was aufgrund gesetzlicher Bestimmungen bei Immobilien verändert werden muss, um sie zukunftsfähig zu machen. Stichwort: energetische Sanierung, Wärmedämmung, gesundes Wohnklima.

Experten zurate ziehen
Vor allem beim Thema Energiesparen aber auch beim Stichwort Baumängel ist es sinnvoll, Handwerker verschiedener Gewerke zurate zu ziehen. Sie sind im Gegensatz zum Laien in der Lage, auch versteckte Mängel aufzuspüren, sie können sagen, welche Vorstellungen sich verwirklichen lassen und mit welchen Kosten zu rechnen ist. Energieausweise können von speziell ausgebildetenBaugutachtern und Bausachverständigen erstellt werden. Sie geben auch Tipps, wie sich die modernen Anforderungen an die Energiebilanz bei Altbauten umsetzen lassen.
Außer dem Wunsch, Immobilien so auszustatten, dass sie möglichst wenig Energie verbrauchen, treten bei Sanierungen immer häufiger auch gesundheitliche Aspekte in den Vordergrund. Denn insbesondere bei Kindern nehmen Krankheiten und Allergien zu, die auf Umwelt- und Wohnbedingungen zurückzuführen sind. Verständlich, dass die Frage nach Schadstoffabbau und -vermeidung gerade bei jungen Familien im Mittelpunkt steht, wenn sie ihr Haus oder ihre Wohnung aufwendig modernisieren.

Schadstoffe in altem Baubestand
Asbest, gefährliche Stoffe in Holzschutzmitteln, Weichmacher und Lösemittel in Oberflächenbeschichtungen und Bodenbelägen oder Formaldehyd in alten Möbeln - es gibt zahlreiche Schadstoffe in alten Gebäuden und Einrichtungsgegenständen. Denn früher waren sowohl das Wissen als auch das Bewusstsein um die Gesundheitsgefahren, die von solchen Stoffen ausgehen, weitaus geringer als heute. Dabei gilt nicht: Je älter ein Haus, desto belasteter. Im Gegenteil. Nach Angaben der Architektenkammer Niedersachsen sollte insbesondere den Baustoffen und Materialien Aufmerksamkeit geschenkt werden, die noch bis in die neunziger Jahre verwendet wurden. Alte Dämmmaterialien beispielsweise sollten ganz genau unter die Lupe genommen werden. Häufig befinden sich Schadstoffe in scheinbar harmlosen Werkstoffen. Hier gilt: Der Blick eines Experten hilft.

Naturmaterialien liegen im Trend
Wer wirklich ökologisch sinnvoll sanieren möchte, kann heute auf innovative Naturmaterialien zurückgreifen. Baustoffe wie Lehm oder unterschiedliche Dämm-Materialien aus Tier- und Pflanzenstoffen gelten inzwischen als vollwertige Alternative gegenüber herkömmlichen Materialien. Und so gewinnt denn auch die Baustoffökologie, ein Zweig der Bauindustrie, immer mehr an Bedeutung.

Schimmelbildung vermeiden
Weitere wichtige Aspekte des Themas „Gesund Bauen und Wohnen“ sind das Problem der Schimmelbildung und die Frage nach Elektrosmog. WLAN, Bluetooth, Mobilfunkgeräte, DECT-Telefone - die Gefahr von Elektrosmog in den eigenen vier Wänden hat ohne Zweifel zugenommen. Eine messtechnische Untersuchung des Gebäudes vor der Sanierung gibt Aufschluss darüber, welche Baumaßnahmen helfen, Elektrosmog zu verringern.
Die Bildung von gesundheitlich bedenklichem Schimmel bleibt dagegen ein Dauerproblem - auch weil Räume, um Energie zu sparen, immer mehr abgedichtet werden. Der Berufsverband Deutscher Baubiologen empfiehlt deshalb regelmäßig und gründlich zu lüften, um einem Schimmelbefall vorzubeugen. Gerade in der kühleren Übergangszeit bestehe die größte Gefahr für die Bildung von Schimmelpilzen hinter Schränken und an kalten Außenwänden. Ein typisches Warnzeichen dafür, dass ein Raum gelüftet werden muss, seien zentimeterdicke Kondensstreifen morgens am Fenster.
Quelle:  http://www.haz.de/Ratgeber/Bauen-Wohnen/Leben-Wohnen/Planen-Bauen/Gesundes-Wohnen-liegt-im-Trend

Baubiologische Beratung und Messungen bietet www.baubiologie-muenster.de

Dienstag, Juni 12, 2012

Immer mehr Elektrosmog durch neue Funktechniken


Mehr und mehr ziehen neue Funktechnologien in unsere Häuser ein, sozusagen als kleine Brüder der großen Mobilfunksysteme mit ihren Antennen auf vielen höheren Häusern und Handys an den Ohren fast aller Bundesbürger. Funk wird mittlerweile neben dem schnurlosen Telefonieren in Häusern mit Dect-Telefonen vor allem für die Übertragung von Datenmengen verwendet. Die uns hier am häufigsten begegnenden Systeme heißen WLAN-Netze, auch einfach Wireless oder Hotspots genannt.

Der Baubiologe und Vorstandsmitglied von Biolysa e.V. Ralf Holtrup  mahnt: „Solche und andere Indoor-Funktechniken warten drinnen oft mit stärkeren Feldbelastungen auf als der gesamte Mobilfunk von draußen, die Nähe ist entscheidend, die Platzierung im Haus oder beim Nachbarn. Grund genug, sich dem möglichst zu entziehen, oft hat man es selbst in der Hand, man muss es nur wissen und darauf achten.“

Funk-Anwendungen im Haushalt

·      Mobiltelefone / Handy
Eine der stärksten Strahlenquellen beim Telefonieren, sollte im Haus nicht benutzt werden.
·      Dect-Funktelefon
Diese stärkste Dauer-Funkbelastung im Haus meiden. Besser: Schnurtelefon oder strahlungsarme Funktelefone.
·      Babyphone
Gerade bei Babys sollte auf Funktechnik möglichst verzichtet werden. Bei Bedarf strahlungsarme getestete Geräte nutzen, auf keinen Fall hier dauersendende Dect-Technik nutzen!
·      Handfunkgeräte (Walkie-Talkies) sind für Kinder nicht zu empfehlen, da hohe Funkstrahlung.
·      Bluetooth als Funkverbund vom PC zu Peripheriegeräten oder als besonders belastende Funkbelastung für den Körper die Nutzung als Kopfhörer.
·      Mikrowellengeräte geben intensive elektromagnetische Wellen ab.
·      Funkmaus, -Tastatur und ähnliche Anwendungen mit Funkkontakt sind normalerweise keine Daueremittenten, aber wg. der körpernahen Anwendung zu vermeiden. Besser ist Kabel oder falls nötig Infrarottechnik  die bessere Alternative.
·      Kopfhörer und Lautsprecher sollten besser mit Kabel genutzt werden. Bei schnurloser Nutzung ist nur die Infrarottechnik zu empfehlen.
·      Alarmanlagen mit Infrarotmelder sind unkritisch. Keine sonstige Funktechnik nutzen.
·      Verbrauchsablese-Geräte „Smartmeter“: Funkzähler, die sich an Heizkörpern, Gas-,  Wasser- oder Stromzählern befinden geben in der Regel kurze Impulse zur Datenübermittlung ab.
Je nach Technik ist das Übertragungsintervall unterschiedlich. Monatlich, täglich oder aber auch nonstop. Meiden Sie Dauersender.
·      TV- und Sat-Anlagen sollten unbedingt mit Kabel genutzt werden, da ansonsten Dauersender erforderlich wären.
·      Sonstige Anwendung an Funksteuerung: Garagenöffner, Funksteckdose, Funk-Klingel sind unkritischer, da nur selten ein kurzer Funkimpuls bei Nutzung erfolgt
·      Wireless Lan (W-Lan) oder WiFi  ist - last not least - heutzutage das größte „Funk“-Problem.
Gerade die WLan-Technik findet immer häufiger Einzug in unser Wohnumfeld. Der baubiologische Messtechniker berichtet von seinen Erfahrungen:
„DSL zur schnellen Datenübertragung bei der Internet-Nutzung ist allgegenwärtig, und so gut wie immer steckt im DSL-Router auch ein aktiver WLAN-Dauersender (was manchen Nutzern aber noch nicht einmal bewusst ist) zum mobilen „Surfen“ mit dem Laptop oder Smartphone.“
Auch bei vielen neuen Multimedia-Geräten mahnt Holtrup zur Vorsicht: “Hier war ich oft überrascht! Viele  haben einen Sender und funken munter drauf los -  rund um die Uhr! Die meisten PC und tragbaren Computer sowie Drucker und Scanner sind heutzutage mit W-Lan ausgestattet. Aber auch Spielekonsolen und Musikanlagen (Bose, Teufel) haben oft W-Lan-Sender!“
Hinzu kommt aktuell hinzu der Boom der Smartphones, die mit ihren zusätzlichen Anwendungen und Apps ständig Funkverbindungen aufbauen mit Mobilfunk oder auch mit W-Lan.

Hier einige Tipps vom Experten zur Vermeidung von Elektrosmog durch Funkwellen
·      Generell leitungsgebundenen Datenübertragungssystemen Vorrang geben
·      Auf Alternativen ohne WLAN zurückgreifen. Das Internet über Kabel statt WLAN nutzen. Zumindest jedoch die Sendeleistung reduzieren und eine Nachtabschaltung aktivieren. Oder falls mit Kabel nicht möglich D-Lan (Verbindung über das Stromnetz) nutzen. Hier ist die Belastung wesentlich geringer. Auch diese Technik sollte nur bei Nutzung aktiviert sein.
·      Geräte mit Funktechnologien sind keine Spielzeuge. Kinder sollten diese unbedingt meiden.
·      Spielekonsolen sind oft mit WLAN ausgestattet und senden ständig. Für einige gibt es Adapter für die Verkabelung. Ansonsten sollte auf Alternativen ohne WLAN zurückgegriffen werden.
·      Unproblematisch sind die neusten Technologien auf Infrarot-Basis.
·      Viele Geräte, die mit drahtlosem Netzwerk (WLAN, WIFI, Bluetooth) arbeiten, wie z.B. Drucker und Scanner, lassen sich auch verkabeln. Unbedingt die WLan-Funktion abstellen.
·      Räume oder Wände eventuell gezielt abschirmen, falls die WLAN-Wellen von draußen oder von Nachbarn kommen; hierzu zunächst unbedingt Strahlungsmessungen durchführen lassen
Der Elektrosmog-Experte erläutert den Hintergrund: „Es treten durch die WLAN-Sender in einigen Metern Entfernung Strahlungsstärken um 1000 µW/m² auf, vergleichbar mit denen in einigen Dutzend oder auch über hundert Metern um Mobilfunk-Sender herum. Bei solchen Werten warnt bezüglich des Mobilfunks bereits die Bundesärztekammer, Hirnstromveränderungen oder andere biologische Effekte sind belegt. Ohne dazwischen liegende Baumasse können durch WLAN bis in etwa 50 m Entfernung Strahlungsstärken über 5 µW/m² auftreten, was aus baubiologischer Sicht bereits inakzeptabel ist (für die spezielle WLAN-Strahlung sind nach bisherigen baubiologischen Erfahrungen vielleicht sogar schon Werte um 0,1-1 µW/m² kritisch). Jede massive Wand oder Betondecke dämpft etwa um 50-80 %, Leichtbauwände dagegen fast gar nicht.“

Info und Messungen zu Eelektrosmog vom Baubiologischen Messtechniker Ralf Holtrup
Tel. 02581-784635, www.baubiologie-holtrup.de